Wie EU-Gelder der Pharmaindustrie zugeleitet werden und das öffentliche Interesse auf der Strecke bleibt
(02.06.2020) „Public private partnership“ klingt erst mal gut, dient am Ende aber oft dazu, Steuergelder an die Großindustrie weiterzuleiten. Ein aktuelles Beispiel ist das Konsortium für innovative Arzneimittel (IMI) der EU, das Forschungsgelder an die Industrie vergibt.
Die unabhängige Organisation Global Health Advocates hat sich diese Kooperation genauer angesehen und kommt zu dem Fazit, dass hier die Produktentwicklung einer ohnehin hochprofitablen Branche mit Steuergeldern subventioniert wird, während dringliche Gesundheitsanliegen wie der Kampf gegen Antibiotikaresistenzen und die Impfstoffentwicklung vernachlässigt werden. Und das, obwohl die IMI-Partnerschaft satzungsgemäß dafür sorgen sollte, den Zugang der Patienten zu Medikamenten zu verbessern, „insbesondere in Bereichen mit ungedecktem medizinischem oder sozialem Bedarf“.