Sponsoring

Nettes Wort für fettes Geld

Das kennen wir vom Fußball: ein Verein und ein Unternehmen gehen ein Bündnis zum beiderseitigen Vorteil ein. Das Unternehmen unterstützt den Verein mit Geld, dafür tragen die Spieler das Firmenlogo auf dem Trikot. So erhält das Unternehmen öffentliche Aufmerksamkeit und erreicht Kunden jenseits der üblichen Werbekanäle. Inzwischen sprechen Ärzte gerne von „Sponsoring“, wenn sie auf Einladung der Industrie an Fortbildungskongressen teilnehmen oder wenn sie für Ihre Vorträge Pharmagelder entgegennehmen.

Anders als beim Profisport entsteht bei dieser Art des Sponsorings jedoch ein Interessenkonflikt. Kein Großsponsor wird versuchen, die Ergebnisse von Fußballspielen zu manipulieren. Die Beeinflussung des ärztlichen Denkens und Verordnens ist dagegen die primäre Absicht des Pharmasponsorings. Damit verharmlost dieser Begriff die finanziellen Beziehungen der Industrie zur Ärzteschaft (während “Bestechung“ sie in den meisten Fällen überzeichnet). Ob hier Transparenz alleine ausreicht, um Abhilfe zu schaffen? Wer will schon großformatige Firmenlogos auf der Brust der Geförderten?