Spannende Diskussionen auf dem DGN-Kongress 2013

(27.09.2013) Auf dem DGN-Kongress vom 18. bis 21.9. wurde lebhaft über Marketing-basierte Medizin und Interessenkonflikte debattiert. Unsere Unterstützerversammlung am 19.9. wurde von etwa 60 Leuten besucht. Wichtigstes Ergebnis: Wir machen weiter und bilden einen aktiven Unterstützerkreis.

Zukünftige Stellungnahmen von NeurologyFirst sollen zunächst im Unterstützerkreis per Email zirkulieren und diskutiert werden, bevor sie herausgehen. Bisher sind 20 Unterstützer dabei, interessierte Neurolog(inn)en können gerne hinzukommen. Wenn Sie uns unterstützen und in den E-mail Verteiler aufgenommen werden wollen, schreiben Sie bitte an info@neurologyfirst.de.

Beim DGN-Forum am 20.9. nahmen etwa 120 Zuhörer teil. Der Medizinethiker Giovanni Maio aus Freiburg betonte, dass kommerzielle Zielvorgaben für Ärzte gegen die professionelle Ethik verstoßen. Thomas Lempert vertrat NeurologyFirst und stellte die Vorschläge unserer Initiative zur Interessenkonfliktregulierung vor. Günther Deuschl referierte den aktuellen Vorschlag der DGN zum Umgang mit wirtschaftlichen Interessen und Michael Klein von der Freiwilligen Selbstkontrolle der Arzneimittelindustrie sprach über die Initiativen der Industrie zur Vermeidung unlauterer Einflussnahme. Dabei stellte er klar, dass Industriesymposien auf Kongressen der Produktwerbung dienen und nicht primär wissenschaftlich motiviert sind.

In der Diskussion wurde deutlich, dass sowohl unsere Initiative als auch die Mehrheit der Diskutanten aus dem Publikum den gegenwärtigen DGN-Entwurf für unzureichend hält, weil Interessenkonflikte nicht nur deklariert, sondern aktiv reguliert werden müssen. Ähnlich lauteten die Voten bei der gerade abgeschlossenen Online-Konsultation auf der DGN-Website. Die DGN hat angekündigt, die vorliegenden Handlungsempfehlungen zu überarbeiten. Wir freuen uns über die offene Diskussionskultur in unserer Fachgesellschaft und erwarten weitere Schritte zur Sicherung unserer professionellen Unabhängigkeit.