Pharmamarketing mit Todesfolge: Daclizumab (Zynbrita) vom Markt genommen

(02.05.2018) Im März wurde das MS-Medikament Daclizumab des Herstellers Biogen nach nur eineinhalb Jahren vom Markt genommen, nachdem es zu autoimmunen Hirnentzündungen gekommen war, die in einigen Fällen tödlich ausgingen.

Mit Daclizumab wiederholen sich die Fehler ähnlicher Arzneimittelskandale: eine uneingeschränkte Zulassung durch die europäische Arzneimittelagentur trotz sich abzeichnender Risiken, ein aggressives Marketing mit wissenschaftlich aufgemachten Werbeveranstaltungen auf Fachkongressen und gut vergüteten Pseudostudien (Anwendungsbeobachtungen) und schließlich der großzügige Einsatz des „innovativen“ Arzneimittels durch Ärzte, die neu mit gut verwechseln.

NeurologyFirst setzt sich für die Abschaffung der Industriesymposien auf den Kongressen der Fachgesellschaften und das Verbot von Kickback-Zahlungen an verordnende Ärzte im Rahmen von Anwendungsbeobachtungen ein.

Hier geht es zum Beitrag des RBB-Magazins Kontraste zu Daclizumab.