IQWiG
Stiftung Warentest für die Medizin
Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen wurde 2004 vom Gesetzgeber ins Leben gerufen, um Vor- und Nachteile medizinischer Leistungen im Hinblick auf den Patientennutzen zu bewerten. Das IQWiG ist gesetzlich zur Unabhängigkeit verpflichtet und arbeitet nach den Prinzipien der evidenzbasierten Medizin. Dabei werden die vorhanden Studien systematisch bewertet. Die Methoden des IQWiG sind transparent und detailliert ausformuliert.1 Projektberichte werden schrittweise entwickelt und in jedem Stadium auf der IQWiG -Website zugänglich gemacht. Jeder einzelne und jede Firma kann sich schriftlich oder mündlich beteiligen, Interessenkonflikte müssen dabei offengelegt werden. Alle Einwände und Diskussionen werden im Internet dokumentiert. Oft gelingt es dem IQWiG, unter Verschluss gehaltene Studien in die Analyse einzubeziehen, was beispielsweise zur Negativbewertung des Antidepressivums Reboxetin führte.2
Arzneimittelhersteller und ihnen nahestehende Ärzte sind oft über negative Bewertungen des IQWiG betrübt. Manche wittern eine Verschwörung: die Politik versuche über das IQWiG gute, aber teure Medikamente vom Markt zu verbannen. Das IQWiG entscheidet jedoch nicht darüber, was im Gesundheitswesen finanziert wird. Diese Aufgabe übernimmt der von der Politik unabhängige Gemeinsame Bundesausschuss (GBA), der paritätisch von Ärzten und Krankenkassen besetzt ist und der dem IQWiG Prüfaufträge erteilt.
- www.iqwig.de/methoden.427.html
- www.iqwig.de/index.981.html