Transparenz

Alles offenlegen? Bitte nicht!

Ein guter Gradmesser für professionelle Unabhängigkeit ist die Frage: Hätte ich etwas dagegen, wenn meine finanziellen Beziehungen transparent würden? Dazu ein Gedankenspiel: Im Wartezimmer eines jeden Arztes hängt zukünftig eine Erklärung von Interessenkonflikten aus.

  • „Dr. Herzlich erhielt in den letzten zwei Jahren Besuch von Pharmareferenten der folgenden Firmen: …
  • Er nahm folgende Arzneimittelmuster an: …
  • Er erhielt für insgesamt 12 Verordnungen des Medikaments BLOCKBUSTER jeweils 300,- Euro im Rahmen einer Anwendungsbeobachtung (Es handelt sich um einen Kurzfragebogen, der mit Hilfe eines Pharmareferenten ausgefüllt wurde).
  • Er beteiligte sich an 17 Marketing-Online-Befragungen mit Honoraren zwischen 20,- und 200,- Euro (Zeitaufwand 10 min bis 1 Stunde).
  • Er nahm an 6 Pharma-gesponserten Fortbildungen mit Bewirtung teil, davon 2 mit Übernahme von Reise- und Hotelkosten an touristisch interessanten Orten.
  • Als Top-Verordner von SPEEDY (Jahrestherapiekosten von 20.000 Euro) konnte er mit Unterstützung von JUNKPHARM zum Weltkongress für Managermedizin in Miami fliegen.
  • Für 4 Vorträge „Aktuelle Aspekte der beruflichen Beschleunigungstherapie“ erhielt er jeweils 1000,- Euro durch die Firma JUNKPHARM.
  • Er leitet den ärztlichen Qualitätszirkel ‚Therapie des Burn-out’, der von der Firma HOPE durch regelmäßige Bewirtungen unterstützt wird.“

Patienten können auf dieser Grundlage dann frei entscheiden, ob sie sich bei diesem Arzt gut aufgehoben fühlen.