Pharmaindustrie kündigt transparente Zahlungen und Verzicht auf Ärztegeschenke an

(28.11.2013) Die Freiwillige Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie (FSA) verkündete auf einer Pressekonferenz am 27.11.2013 das Aus für Werbegeschenke ab Mitte 2014 und die Offenlegung aller Zahlungen an Ärzte ab 2015.1

Der Sinneswandel wurde durch die absehbare Gesetzgebung der großen Koalition gegen ärztliche Korruption gefördert. Dafür soll ein neuer Tatbestand im Strafgesetzbuch formuliert werden – und nicht nur eine zahnlose Bestimmung im Sozialgesetzbuch, wie noch von der Vorgängerregierung geplant. Als Beispiele für künftig verbotene Geschenke werden Kugelschreiber und Schreibblöcke genannt, nicht aber Essenseinladungen, Kongressreisen und gut dotierte Anwendungsbeobachtungen.

Auch die Bindung von Meinungsbildnern durch überhöhte Vortrags- und Beraterhonorare bleibt offensichtlich ausgeklammert. Die geplante Offenlegung der Geldflüsse folgt dem Beispiel des US-amerikanischen Physician Payment Sunshine Act. Anders als in den USA wird hierzulande jedoch vor der Veröffentlichung das Einverständnis der betroffenen Ärzte eingeholt, was mit Datenschutzrechten begründet wird.

  1. http://www.fs-arzneimittelindustrie.de/news/details/view/fsa-mitgliedsunternehmen-verabschieden-transparenzkodex-und-beschliessen-vollstaendiges-geschenkever/